Ich sitze vor dem Bild und es atmet.
Nicht ich. Es.
Als hätte es sich selbst erschaffen,
aus all dem, was ich nie sagen konnte.
Rot. Dunkel. Schwer.
Und dazwischen ein Riss,
oder ein Schnitt?
Vielleicht bin ich es, die aufgeschnitten wurde.
Schicht für Schicht.
Nicht mit Schmerz
sondern mit Sehnsucht.
Ich wollte ein Bild malen.
Es wurde eine Beichte.
In jedem Schatten ein Gedanke
in jedem Umriss ein „Warum?“
und in der Tiefe mein „Ich weiß es auch nicht.“
Manchmal glaube ich, das Leben ist ein Gespräch
zwischen all den Stimmen in uns.
Den lauten und den leisen.
Den verlorenen und den wiedergefundenen.
Und in manchen Nächten
wird aus Chaos eine Form.
Nicht unbedingt für jeden schön.
Aber wahr für mich.
Es gab diese Momente,
Da war ich kurz davor, alles zu löschen.
Die Farben zu übermalen
den Riss einfach zu glätten
so zu tun, als wär ich heil.
Aber was wäre dann geblieben?
Ein hübsches Bild vielleicht.
Doch keine Wahrheit die mich ausmacht.
Ich habe weitergemalt.
Zitternd manchmal.
Und dann plötzlich ruhig.
Denn ich wusste:
„Auch Brüche können tragen.“
Und manchmal ist genau da,
wo etwas aufbricht,
Raum für Licht.

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